Sitzung: 04.05.2021 Stadtverordnetenversammlung
Frau
Breitung aus Schneeberg kritisierte den Internetauftritt der Stadt Beeskow und
erkundigte sich nach dem derzeitigen Bearbeitungsstand der neuen Homepage.
Weiterhin las sie aus dem Wahlprogramm der SPD-Fraktion, und wollte von Herrn
Scholz wissen, wie sich die Schwerpunkte bei der Gestaltung von Grünanlagen,
Wiederaufforstung, Erhalt von Wiesen, Anlegen von Blühstreifen in Bezug auf den
Windpark Schneeberg + Storchenaufkommen gestalten. Herr Scholz antwortete, sich
auch weiterhin für die vorgenannten Punkte einzusetzen, aber die Fraktion habe
sich auch ganz klar für erneuerbare Energien eingesetzt.
Herr Tobias Bock, mit der
Bitte um Aufnahme als Wortprotokoll:
2016 fiel
das WEG 50 aus dem Teilregionalplan aufgrund tierökologischer Abstandskriterien
raus. Danach kam das WEG 50 durch ein Zwischengutachten wieder in den
Teilregionalplan. Soweit so gut. Was mich danach irritierte, war die
Versammlung im November 2019 in Schneeberg. Da lautete meine Frage an Sie Herr
Steffen, warum Sie der Firma Loscon verraten haben, um welche Tiere es sich
handelte, antworteten Sie, ich zitiere „um Waffengleichheit zu schaffen“. Warum
war Ihrer Meinung nach die Firma Loscon wem gegenüber benachteiligt?
Des Weiteren haben Sie danach stets für einen B-Plan geworben, um eine
Mitbestimmung der Kommune in Aussicht zu stellen. Da aber das Umweltgutachten
von K & S von 2020 einen Rotmilan kartierte, der den Bau von sieben Windrädern
verhindern lasse, erschien es mir so als wollten Sie gar keinen B-Plan mehr. Im
September 2020 ließen Sie in der SVV darüber abstimmen, ob überhaupt noch an
einem B-Plan festgehalten werden soll. Am 26.01.2021 wurde dann durch die
Stadtverordneten ein Beschluss gefasst, der in den B-Plan eingearbeitet werden
sollte. Dies betraf unter anderem die Höhenbegrenzung auf 200 m sowie die
Einhaltung tierökologischer Schutzbereiche. Warum wurden diese bis zum heutigen
Tage nicht umgesetzt und wer ist verantwortlich dafür, dass es nicht umgesetzt
wurde? Zeit war wohl seit dem 26.01.2021 genug oder soll es gar keinen B-Plan
mehr geben, sodass die Firma Loscon nach Ablauf der Veränderungssperre am
22.05. nach vereinfachtem Bimsch-Verfahren ihre 250 m hohen Anlagen beantragen
kann?
Antwort
BM: Er wurde über Frau Bartelt, als Mitglied des Fachausschusses der regionalen
Planungsgemeinschaft darüber informiert, dass das WEG aus dem Planentwurf
herausfallen wird. Über das Ergebnis der öffentlichen Sitzung wurden der
Ortsbeirat sowie die Fa. Loscon informiert. Die Fragestellung im September, ob
an dem B-Plan festgehalten werden solle, begründete sich durch diverse
Unterstellungen aus Reihen der Abgeordneten sowie der Bürgerinitiative, dass
über den B-Plan Baurecht unabhängig vom Teilregionalplan geschaffen werden
soll. Der B-Plan lag bisher mehrmals den Abgeordneten als Entwurf vor, wurde
aber immer wieder mit der Bitte um fachgerechte Überarbeitung an die Verwaltung
zurückverwiesen.
Herr
Mathias Gurtz aus Schneeberg bedankte sich bei Frau Dr. Niederstraßer für das
damals geforderte zweite ornithologische Gutachten und fragte sie, ob sie mit
dem Verlauf zufrieden sei?
Frau Dr. Niederstraßer verneinte dies.
Frau
Lemke aus Schneeberg gab zum Ausdruck, dass in damaligen Schreiben schon die
Ansiedlung des roten Milans erwähnt wurde. Weiterhin wären für den Transport
der Windräder momentan keine geeigneten Wege und Straßen vorhanden.
Antwort BM: Standort roter Milan ist durch Umweltbericht von K&S gesichert,
Standort ist genauso in Genehmigungsverfahren durch Landesamt für Umwelt zu
berücksichtigen. Dadurch können 7 Anlagen nicht gebaut werden.
Herr
Breitung aus Schneeberg kritisiert, dass
die gefassten Beschlüsse der SVV und Aufträge zur Umsetzung an die
Verwaltung wiederholt verzögert
umgesetzt bzw. gar nicht umgesetzt werden.
Er fragte Herrn Wiebicke, wie Beschlüsse tatsächlich umgesetzt werden
und der Vorsitzende das kontrolliere. Speziell äußerte er die Frage, warum der
Auftrag für das unabhängiges Umweltgutachten erst verspätet vergeben wurde?
Antwort
BM: Es gab Auftrag von SVV, ein unabhängiges Umweltgutachten fertigen zu
lassen. Von einem Abgeordneten gab es das Angebot uns auch Planungsbüros zu
benennen. Nach Rücklauf der Planungsbüros wurde Arbeitsberatung mit
Fraktionsvorsitzenden anberaumt und über Sachstand informiert. Im Ergebnis
teilten uns mehrere Büros mit, dass die Umsetzung aufgrund des
fortgeschrittenen Standes nicht mehr zu leisten sei. Das Angebot auf
Durchführung von einer Firma aufgrund von vorhandenen Bestandsdaten, wurde
angenommen.
Weiterhin fügte Herr Wiebicke hinzu, dass er erst seit zwei Jahren Vorsitzender
der SVV sei und seine Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen ausübe. Über
Unklarheiten bei Umsetzung B-Plan wurde er informiert.
Frau
Rudolph aus Schneebergäußerte Kritik, dass Beschlüsse der SVV nicht umgesetzt
werden. Die Planung muss alle Anliegen
und Hinweise enthalten, egal ob es rechtens ist oder nicht. SVV gibt
Planungsrecht vor. Auch sie fragte, warum das Verfahren so lange gedauert hat
und wer dafür verantwortlich ist? Auf damalige Stellungnahmen von Schneeberger
Bürgern zur vorzeitigen Beteiligung wurde nicht reagiert.
Antwort
BM: Er hat Tenor der Abgeordneten so verstanden, Bebauungsplanverfahren solange
herauszögern, bis Teilregionalplan Windenergienutzung möglicherweise vom OVG
Berlin/Brandenburg aufgehoben wird. Er gab weiterhin den Hinweis, dass das
Bauplanungsrecht kein Recht ist, das man dazu einsetzen darf, um grundsätzlich
bestehendes Baurecht zu verhindern, sondern es geht darum, es zu gestalten. Wir
sind momentan noch nicht in das ordnungsgemäße Auslegungsverfahren gegangen, da
Vorlagen von der SVV immer wieder zurückverwiesen wurden.
Zum 13.04. wurde Entwurf vorgelegt, in dem eine Höhenbegrenzung eingearbeitet
wurde und eine Regelung in den städtebaulichen Vertrag aufgenommen, die
sicherstellen soll, dass Anlagen die in den Restriktionsbereich des roten
Milans fallen, nicht gebaut werden. Den Nachweis, ob bei geringerer Bauhöhe ein
wirtschaftliches Konzept möglich ist, kann nicht die Verwaltung erbringen. In
Satzung kann kein Automatismus eingebaut werden, dass Satzung aufgehoben wird,
wenn Teilregionalplan Windenergienutzung aufgehoben wird.
Herr
Andreas Gurtz aus Schneeberg informierte über das Storchaufkommen in
Schneeberg. Er stellte die allgemeine Frage, ob ein Beschluss der SVV immer
umgesetzt werden muss und bezog sich damit auf den damals gefassten Beschluss,
der WEA auf den Wiesen von Schneeberg verhindern soll. Weiterhin richtete er
eine Danksagung an alle Abgeordneten, welche die Schneeberger in dem bisherigen
Verfahren unterstützt haben.
Herr Wiebicke antwortete auf die gestellte Frage, dass die Verwaltung
Beschlüsse der SVV umzusetzen hat, aber dies auch möglich sein muss. Der o.g.
Beschluss sei ihm so nicht bekannt, lediglich der allgemeine Beschluss,
erneuerbare Energien umzusetzen.